von Schönberg (165) Hans Wolf (der Ältere), Hofmarschall, a. Pulsnitz,

männlich 1539 - 1603  (64 Jahre)


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Generation: 1

  1. 1.  von Schönberg (165) Hans Wolf (der Ältere), Hofmarschall, a. Pulsnitz, wurde geboren am 4 Mai 1539 in Belzig ? (Sohn von von Schönberg (121) Wolf und von Minckwitz a. Maltitz _Anna_); gestorben am 8 Dez 1603 in Dresden; wurde beigesetzt in Pulsnitz.

    Notizen:

    Aus der vorstehenden Darstellung ergiebt sich, dass der Stifter der Schönau-Pulsnitzer Linie, Hans Wolf der ältere, nur zwei Söhne hinterlassen hat, von welchen männliche Nachkommen abstammen, nämlich Wolf Georg und Hans Wolf den jüngeren. Von ihnen gehen zwei Nebenzweige des Schönau-Pulsnitzer Stammes aus, für welche sich aber eine entsprechende Stammesbezeichnung sehr schwer auffinden lässt, da in dieser Linie ganz gegen den alten Grundsatz des Geschlechts ein so häufiger Güterwechsel stattgefunden hat, dass ein fester Name für denselben Zweig aus dem Besitzthume desselben nicht abgeleitet werden kann. Zu diesen meist nachtheiligen Vertauschungen der alten Güter haben die eigenthümlichen Verhältnisse der Lausitz, und die traurigen Zeiten des dreissigjährigen Kriegs vorzüglich mit die Veranlassung gegeben; ein innerer Grund dieser Wechsel liegt aber sicher in dem Abfalle von den väterlichen Satzungen. Nachdem nämlich das Pulsnitzer Stammgut ohne dringende Nothwendigkeit aufgegeben worden war, scheint sich eine gewisse Veränderungssucht dieses Zweiges bemächtigt zu haben, welche ihn an den neu erworbenen Wohnstätten nicht heimisch werden liess und das catonische Urtheil des Kanzlers Hans Dietrich Von Schönberg bestätigte, dass die Trennung eines Stammes von seinen Erbgütern dem Verfalle desselben vorausgehe. Um aber eine den Verhältnissen dieses Zeitraums entsprechende Bezeichnung der neu sich bildenden Seitenzweige des Schönau-Pulsnitzer Stammes zu haben, nehmen wir an, dass 1. A. a. der Brauna-Lohsaer Nebenzweig von den Nachkommen\n\nWolf Georgs gebildet wird, während 1. A. b. der Pulsnitz-Berthelsdorfer Nebenzweig die Nachkommen\n\nHans Wolf des jüngeren umfasste.

    Der Schönau-Pulsnitzer Nebenzweig des Hauses Sachsenburg.\n\nHans Wolf von Schönberg (117).\n\nder älteste Sohn des churfürstlichen Rathes und Amtshauptmanns zu Rochlitz, Wolf Von Schonberg auf Schönau, wurde am Sonntage Cantate, den 4. Mai 1539, geboren. Einen Theil seiner früheren Jugend verlebte er am Hofe des Herzogs Albrecht in Preussen1, später zog er mit seinem jüngeren Bruder Caspar 1560 nach Strassburg, um sich wissenschaftlich fortzubilden, folgte demselben aber nicht nach Frankreich, sondern scheint sich an den Hof des Churfürsten August begeben zu haben. Im Jahre 1562 befand er sich im Gefolge seines Herrn auf dem Wahltage zu Frankfurt, als Maximilian H. zum römischen Könige ernannt wurde.2 Er war Kammerjunker des Churfürsten, welcher ihn neben dem Hofmarschalle Hans Georg Von Krgsigk bei grossen und stattlichen Zusammenkünften als einen Vicemarschall gebraucht hat. Im Jahre 1563 vermählte er sich mit Fräulein Ursula Von CarloWitz, der nachgelassenen Tochter des herzoglichen Rathes Georg Von Carlowitz aufKriebstein, welche ihn nach vierzigjährigem Ehestande überlebt hat.3 Vorher scheint er kurze Zeit an dem Kriege Theil genommen zu haben, welchen der König von Dänemark gegen Schweden führte.4\n\nEinige Jahre später, vermuthlich um 1571, trat Hans Wolf in französische Kriegsdienste, indem er für den König Reitergeschwader in Deutschland warb; doch wird ausdrücklich bemerkt, dass er trotzdem seine Stellung am sächsischen Hofe nicht aufgegeben habe. Diess war möglieh, weil der Werbedienst nur ein Nebengeschäft war, doch traten aueh Zeiten ein, wo er die Reiterhaufen selbst nach Frankreich geleiten und in den Kampf führen musste. Hans Wolf besass, wie Dr. Leyser berichtet, nur ein geringes väterliches Erbtheil und weil ihn Gott mit vielen Kindern gesegnet habe, welchen er neben einem ehrlichen Namen gern Etwas hinterlassen wollte, davon sie sieh adelig unterhalten könnten, so habe er das ihm dargebotene Amt angenommen. Der Einfluss des französischen Feldmarschalls, Caspar Ton Schonberg, welcher damals die volle Gunst des Königlichen Hauses besass und wichtigere Aufträge auszuführen hatte, mag wohl vorzugsweise seinen Bruder bestimmt haben, das von jenem bisher betriebene Werbegeschäft zu übernehmen. Wenn die Nachwelt mit Recht Anstoss an der Gesinnungslosigkeit der protestantischen Ritterschaft Deutschlands genommen hat, welche schaarenweise über den Rhein zog, um dem Könige bei der Unterdrückung ihrer eigenen Glaubensgenossen Beistand zu leisten; so ist Hans Wolf Von Schonberg von diesem Vorwurfe frei zu sprechen, denn er trat zu einer Zeit in den Dienst der Französischen Krone, als nach der Versöhnung der Parteien das Religionsedict erlassen war; später würde ihm sein strenger Churfürst die Erlaubniss hierzu nicht ertheilt und er selbst darum auch schwerlich nachgesucht haben. Auffälliger ist es, dass er, der treue Anhänger des lutherischen Bekenntnisses, unmittelbar nach der Bartholomäusnacht seine Stellung zum französichen Hofe nicht aufgegeben hat. Ob er den Hofzeitungen Glauben schenkte, dass eine Verschwörung des Admirals und seiner Anhänger gegen das Königliehe Haus jenes grässliche Blutbad veranlasst habe, oder ob seine bedeutenden Forderungen an die Staatskasse ihn verhinderten, sein Amt niederzulegen, wissen wir nicht. Im Jahre 1573 wurde er nach Polen gesandt, um die Erwählung Heinrichs von Anjou zum Könige dieses Landes mit fördern zu helfen.5 Am 31. December 1576 war er aus Frankreich heimgekehrt und theilte dem Churfürstcn mit, dass die Reiter, welche '26 Monate gedient, nur 10 Monate Sold erhalten hätten, während die neu angeworbenen für die Dienstzeit von 8 Monaten nur dreimonatlichen Sold empfangen hätten. Drei Cardinäle hätten sich jedoch für den König verbürgt, dass die Rückstände 1577 zu Frankfurt gezahlt werden sollten. Am 19. August 1577 schrieb er dem Churfürsten von Schönau aus, er sei vom Könige mit andern Obersten namentlich mit Ditz Von Schonbekg und dessen Bruder nach Metz beschieden worden um über die Werbung von 7200 Pferden zu verhandeln.*) Später war er mit dem Grafen Burchardvou Barby in Thüringen und Meissen beschäftigt, Reiterhaufen anzuwerben. Diess geschah noch im Jahre 1585 und 1586, als der Bürgerkrieg in Frankreich heftiger, denn jemals entbrannt war. Von besonderen Waffenthaten Hans.wolf's haben wir keine nähere Kunde, doch ernannte ihn der König Heinrich III. seines ritterlichen Verhaltens wegen zum Obersten der deutschen Reisters, wie jene Geschwader in Frankreich hiessen.6\n\nIn dieser Stellung verblieb Hans Wolf bis zum Tode des Churfürsten August 1586. In jener Zeit war die französische Staatskasse so erschöpft, dass die deutschen Krieger häufig ohne Sold heimziehen und dass die Werber nicht selten das Anrittgeld7 verlegen mussten. Unter diesen Umständen war es dem Obersten gewiss erwünscht, dass der neue Churfürst Christian I. ihn zu seinem Hofmarschall ernannte. Weil er aber gerade damals beauftragt war, für den König 900 deutsche Reistres anzuwerben und überdem noch Gehaltsrückstände zu fordern hatte, so bat er den Churfürsten, bei dem Könige seine Entlassung und die Befriedigung seiner Ansprüche'auszuwirken. Der Churfürst wendete sich desshalb an den i'eldmarschall Caspar Von Schonberg, welchem er mittheilte, wie es seine Nothdurft erfordere, dass er nach einem vornehmen, verständigen und ansehnlichen von Adel trachte, welchen er in seiner angehenden churfürstlichen Regierung zu seinem Hofmarschalch brauchen möchte, dazu er denn Hans Wolf Von Schonberg Zu Pulsnitz Christen vor genugsam geschickt und tüchtig erachte. Da er nun nicht zweifle, Seine Königliche Würde von Frankreich werde, ihm zu freundlichem Gefallen, jene Werbung dem Obristen erlassen, und ihn seines Nichterscheiliens halber entschuldigt halten, in Erwägung, dass derselbe dem Könige auch dieser Ort nichts desto weniger daneben auch nützlich und dienstlich sein könne, so bittet er, die Königliche Würde möge gnädigst bewilligen, dass Hans Wolf seiner aussenstehenden Pension so vollkömmlich als wenn er selbst zur Stelle kommen wäre, befriedigt werde und dass ihm, wenn die jetzige Werbung ihren Fortgang nicht gewinnen thäte, in Abschlag obangeregter seiner hinterstelligen Pension die 7200 Sonnenkronen Anrittgeld, welche ihm auf 900 Pferde zugefertigt wären, überantwortet werden und bleiben möchten.s Hierauf schrieb der König Heinrich III. an seinen Obersten Hans Wolf am 21. Juli 1586, er billige die Wahl, welche sein Cousin der Churfürst gstroffen habe und entbinde seinen Diener sehr gern von dem übertragenen Aushebungsgeschäft der 900 Pferde, wolle ihm auch, wenn er jene Werbung aufgäbe, die 7200 Thaler zur Deckung seiner rückständigen Forderungen belassen, behalte sich jedoch vor, jenes Geld zur Anwerbung anderer Truppen zurückzuverlangen, wenn es die Nothwendigkeit erfordere.9\n\nHans Wolf und seine Söhne werden beschuldigt, ihre Pulsnitzer Unterthanen sehr hart behandelt zu haben, so dass diese zunächst bei dem Landvoigte und dann sogar bei dem Kaiser Recht suchten, ohne Hülfe zu finden. Für diese Schritte sollen die Hintersassen später au Gut und Freiheit empfindlich gestraft und gezwungen worden sein, demüthig Abbitte zu leisten.M Da auch Leyser in der Leichenpredigt sagt, man habe den Obersten Hans Wolf für einen scharfen Regeuten ausgeschrieen und beschuldigt, als wenn er seinen Unterthanen allzu streng gewesen sei, so müssen wir jene Anklage für begründet halten. Bei unserer gänzlichen Unbekanntschaft mit den Ursachen und dem Gegenstande dieser Streitigkeiten verzichten wir darauf, jenen Vorwurf zu mildern, wenn auch die übrigens so ehrenwerthe Gesinnung des Hofmarschalls nicht annehmen lässt, dass er ungereizt so hart verfahren sei.

    Von den Söhnen Hans Wolf's ist, so viel bekannt geworden ist, nur der zweite, Caspar, nachdem er in Strassburg 1590 seine Studien vollendet hatte, über Italien nach Frankreich gegangen. Ohne Zweifel hat er hier im Hause seines Oheims die herzlichste Aufnahme gefunden, und wenn auch der Feldmarschall von den Wirren jener Zeit gauz in Anspruch genommen wurde, so wird es ihm doch möglich gewesen sein, seinen Neffen in der erwünschten Weise zu fördern.\n\nHans Wolf hatte mit seiner Gattin 17 Kinder, 7 Söhne und 10 Töchter, erzeugt, von denen bei seinem Tode noch 4 Söhne Wolf Georg, Caspar, Hans Wolf und Christian, sowie 5 Töchter am Leben waren. Von den Letzteren war Anna an den Berghauptmann Christoph Von Schönberg auf Neusorge verheirathet und Perpetua (1585 geboren) 1606 mit Wolf Conrad Von Einsiedel auf Grosszössen vermählt worden, aber den 19. Januar 1609 verstorben.30 Die Namen der übrigen waren Catharina, welche an Sigmund Von Haugwitz auf Klingenberg vermählt worden ist, Ursula, welche Christoph Von Minkwttz auf Ratibor und Maltitz ehelichte und Sarina, die Gemahlin Jacobs Von Ponickau auf Neschwitz und Königswartha.31\n\nHans Wolf Von Schönberg hat sich einer kräftigen Gesundheit erfreut, aber mit dem Eintritt in das grosse Stufenjahr 1601 ist er, wie sein Leichenredner berichtet, schwach geworden und hat seit dieser Zeit sich nicht wieder ganz erholt. Am 8. December 1603 verstarb er zu Dresden und wurde den 20. December desselben Jahres zu Pulsnitz beigesetzt. Sein Beichtvater, der Hofprediger Dr. Polykarp Leyser, hielt ihm die Leichenpredigt, welche 1604 zu Dresden im Drucke erschien\n\nEine Kette vom Orden der güldenen Gesellschaft, welchen Churfürst Christian I. 1589 gestiftet hat, fand man 1792 in einer Gruft unter dem älteren Altare der Pulsnitzer Kirche. Sie hat ohne Zweifel dem Obersten Hans Wolf gehört und ist mit in seinen Sarg gelegt worden.3* Seine Gemahlin soll erst den 25. Aug. 1618 gestorben sein. Sie ruht ebenfalls in der Kirche zu Pulsnitz.

    Hofmarschall, Reiteroberst, a. Pulsnitz,

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. von Schönberg Brigitte wurde geboren in zwischen 1580-1581; gestorben um 17 Nov 1602 in Königswartha; wurde beigesetzt in Kirche Königswartha.

    Hans heiratete von Carlowitz Ursula in 1563. Ursula wurde geboren in 1545; gestorben am 25 Aug 1618 in Dresden; wurde beigesetzt in Pulsnitz, Kirche. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. von Schönberg Anna wurde geboren in 1564; gestorben in 1588 in Dresden.
    2. von Schönberg Katharina wurde geboren um 1566; gestorben am 19 Nov 1642 in Freiberg.
    3. von Schönberg (228) Wolf Georg wurde geboren am 9 Feb 1567 in Dresden; gestorben am 16 Nov 1619 in Pulsnitz, Kirche.
    4. von Schönberg Ursula wurde geboren um 1568.
    5. von Schönberg (229) Kaspar wurde geboren am 13 Apr 1570 in Schönau; gestorben am 9 Jun 1629 in Dresden.
    6. von Schönberg Hans Georg wurde geboren um 1572; gestorben in in jung gest..
    7. von Schönberg Sabina wurde geboren um 1573.
    8. von Schönberg Christoph wurde geboren um 1574; gestorben am 26 Aug 1600 in Dresden.
    9. von Schönberg (230) Hans Wolf (der Jüngere) wurde geboren am 19 Jun 1575 in Pulsnitz; gestorben am 11 Nov 1629 in Bautzen; wurde beigesetzt am 4 Jan 1630 in Pulsnitz.
    10. von Schönberg Elisabeth wurde geboren am 24 Jun 1576 in Dresden; gestorben am 21 Jun 1598 in Torgau.
    11. von Schönberg Perpedua wurde geboren in 1585 in Pulsnitz; gestorben am 19 Jan 1609 in Groß Zösen.
    12. von Schönberg (231) Christian wurde geboren in 1586; gestorben am 29 Aug 1605 in Dresden, Sophienkirche.

Generation: 2

  1. 2.  von Schönberg (121) Wolf wurde geboren in 1500 (Sohn von von Schönberg (093) Hans, Ritter, a. Oberschöna und von Gränzing (adH Döhlen) Anna); gestorben am 16 Jan 1568 in Schönau.

    Notizen:

    Wolf von Schönberg (92), der älteste dieser Brüder, hat seine Heimat frühzeitig verlassen, doch war bisher über seine Jugendschicksale wenig Sicheres bekannt. Es lebten ausser ihm zu seiner Zeit noch vier Glieder seines Geschlechts, welche den Namen Wolf führten, nämlich sein Oheim zu Neusorge und dessen gleichnamiger Sohn, der nachmalige erste Oberberghauptmann, sodann der Oberhauptmann Wolf Von Schonberg zu Glauchau aus dem Hause Stollberg und Wolf von Schonberg auf Maxen, desshalb sind mehrfache Namensverwechselungen veranlasst worden, deren Entwirrung besonders schwierig ist. Namentlich haben die Schriftsteller des 17. Jahrhunderts die Jugendschicksale Wolf's Von Schonberg aus dem Hause Schönau auf seinen gleichnamigen Vetter aus dem Hause Neusorge übertragen,13 und da überdem auf einzelnen Ereignissen des schmalkaldischen Kriegs ein gewisses Dunkel liegt und namentlich die Stellung, welche die Ritterschaft Meissens und Thüringens zu demselben eingenommen hat, nicht deutlich vorliegt, so konnte nur aus den Quellen das wahre Sachverhältniss festgestellt werden.\n\nOb Anselme, welcher in der histoire généalogique berichtet, Wolf Von Schonberg habe bei der Belagerung Roms im Jahre 1527 eine Fahne Fussvolk geführt, gut unterrichtet war, wird sich schwerlich noch ermitteln lassen. Dahingegen steht es fest, dass derselbe seit dem Jahre 1535 im Dienste des Churfürsten Johann Friedrich stand. Da der Herzog Georg sein Lehnherr war, so konnte der Uebertritt in fremde Dienste nur mit Bewilligung desselben erfolgen, über die Zeit aber, in welcher diese ertheilt wurde, und über die Beweggründe, welche Wolf Von Schonberg bestimmt haben, sich von der Heimat zu trennen, liegt keine Nachricht vor. Wahrscheinlich fand der kriegsmuthige Mann unter der friedlichen Regierung des Herzogs Georg keinen Wirkungskreis für seine Thatkraft, und da er daheim sich in das mässige väterliche Erbe mit vier Brüdern zu theilen hatte, so strebte er, in der Fremde ein neues Lehen zu erwerben.\n\nWolf Von Schonberg erscheint zuerst im Dienste des Churfürsten bei der Belagerung von Münster im Jahre 1535. Johann Friedrich hatte nämlich nach dem Wormser Beschlusse einen Theil Fussvolk zu dem Heere zu senden, welches die Wiedertäufer bekämpfen sollte, '1 und beauftragte Wolf Von Schonberg, den Lauf der Ereignisse auf dem Kriegsschauplatze zu beobachten und ihm darüber Bericht zu erstatten. Ein Brief von ihm ist an Hans von Ponikau zur Mittheilung an den Churfürsten gerichtet, worin er über Uneinigkeit zwischen dem Obersten und den Kriegsräthen klagt und den Verdacht ausspricht, dass der Pfennigmeister, welcher nicht allmonatlich Rechnung zu legen habe, schwer zu beaufsichtigen sei, weil die Kriegsräthe nicht wüssten, wie Viel jeder der betheiligten Reichsstände beigesteuert habe. Demgemäss bittet er um

    Wolf von Schonberg war zu den Vermählungsfeierlichkeiten der Herzogin Anna von Sachsen mit dem Prinzen Wilhelm von Oranien den 23. bis 28. August 1561 nach Leipzig vorgeladen, ein besonderer Hofdienst scheint ihm aber nicht übertragen worden zu sein, auch nahm er wohl seines hohen Alters wegen nicht an den Ritterspielen Theil.52 Derselbe war um das Jahr 1500 geboren und wurde zum Unterschiede von seinen gleichnamigen Vettern „der lange Wolf" genannt.53 ,Er scheint sich um 1538 vermählt zu haben; als er am I6. Januar 1568 starb,54 waren seine beiden jüngsten Kinder noch unmündig. Während er nach König's Adelslexikon II, S. 965 viermal verehelicht gewesen sein soll, hat er nach zuverlässigeren Quellen5'' nur eine Gattin gehabt, Anna von Minkwitz aus Maltitz, die Tochter Caspar's von Minkwitz auf Falkenstein, Thräna und Netzschkau und der Anua, gebornen von Mergental aus Freiberg. In dieser Ehe wurden ihm 3 ausgezeichnete Söhne geboren: Hans Wolf,5" Caspab und Georg. Am 8. März 1568 wurde Georg Von Schonberg Zu Limbach zum Vormund seiner Wittwe eingesetzt, sein unmündiger Sohn Georg erhielt Caspar Von Schonberg zu Purschenstein als Vormund und seine Tochter Christoph von Schonberg Zu Sachsenburg.\n Nach der Leichenpredigt seines Sohnes Hans Wolf hinterliess er 2 Töchter, Anna, welche an Rudolph von Gersdorf auf Güteborn vermählt gewesen ist, und Margaretha, welche 1603 noch als Wittwe lebte, ohne dass der Name ihres Mannes genannt ist.*) Nach einem alten Stammbaume des Geschlechtsarchivs wird Apel von Rülicke auf Grcussen als ihr (Jatte aufgeführt.\n\nDer Zweig des Schönberg'schen Geschlechts, welchem Wolf angehörte, hat vorzugsweise den ritterlichen Sinn über die Zeit hinaus bewahrt, wo die Umgestaltung des Heerwesens die alte Lehnsmannschaft dem Kriegsdienste entfremdete. Diesen Sinn hat auch er auf seine Nachkommen vererbt, welche daheim und in der Fremde hohen Ruhm erlangten und den guten Namen ihres Geschlechts treulich wahrten.

    Wolff der erste Sohn Hansens num. 274. auf Pulsnitz, ist ein Stiffer der Französischen und Laußnitzischen Linie, war zu Churfürst Moritzens und Augusti Zeiten Amtmann zu Rochlitz, darbey ein guter Kriegs-Mann und Anno 1553, in der Marggraff Albrechten zu Brandenburg bey ef:ge - - - - jeferten

    Von dem Alt-Adlichen Geschlecht derer von Schönberg. 965 lieferten blutigen Schlacht als commandierender Officier mit zugegen. Vermähtete sich I. mit Annen von Minckwitz, die Caspar und Annen gebohren.
    II. mit Catharina Thelern, die Hans Wolff gebohren.
    III. mit Martha Pflügen aus Strehla und
    IV. mit Marien von Gersdorff, welche Magdalena verlassen, von welcher George in Französischen '' gestanden, und bei einem Duell in solchen erstochen worden. Der berühmte Französische Geschicht-Schreiber Thuanus in Lib. Histor. 66erzehler dieses Duell, als ein Exempeldes in Franckreich einge riffenen bösen Gebrauchs, da nicht nur die Principal-Interessenten miteinander zur Hand-That kommen, sondern auch diejenigen, die sie als Freunde mit zur Stelle le bringen, dergestalt denn auch der von Schönberg, da er eines Herrn von Ballac Secundant gewesen, ums Leben kommen, " Wie denn bei solchen Duelle noch 2. von denen Secundanten todt geblieben, auch von denen Principalender eine wie auch noch einer von denen B derseits bald hernach gestorben.

    Wolf heiratete von Minckwitz a. Maltitz _Anna_ in 1538. _Anna_ (Tochter von von Minckwitz Caspar I., kurf. sächs. Hofmeister, und von Mergenthal Anna verw. Behm) wurde geboren um 1520. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  von Minckwitz a. Maltitz _Anna_ wurde geboren um 1520 (Tochter von von Minckwitz Caspar I., kurf. sächs. Hofmeister, und von Mergenthal Anna verw. Behm).
    Kinder:
    1. 1. von Schönberg (165) Hans Wolf (der Ältere), Hofmarschall, a. Pulsnitz, wurde geboren am 4 Mai 1539 in Belzig ?; gestorben am 8 Dez 1603 in Dresden; wurde beigesetzt in Pulsnitz.
    2. von Schönberg Anna wurde geboren nach 1540.
    3. von Schönberg Margaretha
    4. von Schönberg (166) Caspar, franz. Feldmarschall wurde geboren in 1540 in Oberschöna, Schönau; gestorben am 17 Mrz 1599 in Conflans bei Paris; wurde beigesetzt in Kapelle Notre-Dame in Nanteuil.
    5. von Schönberg (167) Georg, a. Oberschöna wurde geboren in 1548; gestorben am 9 Jan 1577 in Paris, beim Duell (09.01.1577).


Generation: 3

  1. 4.  von Schönberg (093) Hans, Ritter, a. Oberschöna wurde geboren um 1465 (Sohn von von Schönberg (071) Kaspar, Ritter und von Maltitz Barbara); gestorben am 15 Dez 1524.

    Notizen:

    aus welcher Ehe seines Vaters er stammt ist nicht eindeutig\n\nHerr auf Oberschöna, Vorsteher d. Ritterschaft d. Erzgebirg. Kreises

    Auszug aus Schönberg/Fraustadt\nDer Schönauer Nebenzweig des Hauses Sachsenburg bis zu seiner Trennung in mehrere Seitenlinien.\n\nHans von Schönberg (50),\n\nder älteste Sohn des Ritters Caspar auf Sachsenburg, hat in der brüderlichen Theilung den neu erworbenen östlichen Theil des väterlichen Erbes erhalten. Dieser bestand aus dem Hole zu Schönau mit der Stadt Haynichen, dem Walde dabei, das Häselicht genannt, nebst den Dörfern Schönerstadt und Harta. Ein besonderer Lehnbrief hierüber ist nicht mehr vorhanden, aber aus späteren Nachrichten geht hervor, dass er auch die Güter zu Börnichen und Wingeudorf besass und auf seine Nachkommen vererbte. Da seine beiden Brüder zu Neusorge und Sachsenburg bedeutende Lehenstücke überkommen hatten, so durfte der älteste Sohn ihnen nicht nachstehen; aber die Gesamtlehenbriefe, welche noch vorhanden sind, geben über die Antheile der einzelnen Erben keinen näheren Ausschluss; • jedoch ergibt sich aus späteren Verhandlungen, dass die Hirschjagd zu Sachsenburg und der Weinberg zu Kötzschenbroda im gemeinschaftlichen Besitze der drei Brüder geblieben war.\n\nHans Von Schonberg setzte seiner Gemahlin Anna das Städtlein Haynichen mit allem Zubehör als rechtes Leibgut aus und der Herzog Georg verlieh ihr dasselbe am 18. September 1503 zu Schellenberg.2 Die beträchtlichen Zinsen, welche mit diesem Leibgedinge verbunden waren, beweisen, dass schon in jenen Tagen das Tuchmachergewerbe in Haynichen blühend und für die Herrschaft einträglich war. Die Stadt entrichtete alljährlich Schock Erbzinsen, 5 Schock Stempelgeld, 1 Schock Zcaugeld (d. h. Farbegeld, vom alten Worte Zawa, d. i. Farbe; zafen bedeutet zieren), 4 Schock Walkgeld, 15 Stein Unschlitt, je ein Stein 12 Groschen, also zusammen 3 Schock. Ausserdem hatte eine Mühle 60 Scheffel Korn und Weizen, 30 Scheffel Malz und 6 Mastschweine jährlich zu zinsen, und es gehörte die Nutzung vom dritten Theile des Haynicher Waldes dazu, dessen jährlicher Ertrag zu 7 Schock veranschlagt war. Dieses Leibgedinge, so wurde ausdrücklich bestimmt, konnte durch die Erben des Hans Von Schonberg von seiner Wittwe mit 2000 rheinischen Gulden losgekauft werden. Diese Summe dürfe ihr jedoch nur zum Niessbrauch dienen und müsse nach deren Tode an ihre Kinder zurückfallen. Die Vormünder der Frau Anna waren Georg von Harías zu Lichtenwalde und Johann von Schleinitz zu Jahnishausen. Vermuthlich war einer derselben ihr Bruder.3\n\nHans von Schonberg hat sich an öffentlichen Angelegenheiten nicht beteiligt. Als Herzog Georg am 7. April 1503 nach Freiberg ???, um den Adel und die Städte des Kreises gegen Gersick von Gutenstein und seinen Anhang in Böhmen aufzubieten und eine Heerfahrtsordnung gegen diese Feinde, welche Fehdebriefe ausgesandt und Bischofs werda geplündert hatten, einzurichten, wurde Hans Von Schonberg zu Schöna mit unter den Gliedern der erzgebirgischen Bitterschaft aufgeführt.4 Kurz zuvor hatte er sich über Fehlgriffe des Abtes Martin zu Zella in seine Gerichtsbarkeit zu beklagen gehabt, Die Schönauer Unterthanen hatten nämlich auf Befehl des Amtmanns zu Schellenberg dem Richter des Klosters im Dorfe Lichtenberg 2 Fass Bier zerhauen. Desshalb forderte sie der Abt vor sein Gericht, wurde aber auf die Beschwerde ihres Gutsherrn in Abwesenheit des Herzogs Georg von dessen Bruder und den Statthaltern am 24. März 1503 auf die Unbilligkeit dieses Verfahrens aufmerksam gemacht,5 Hans Von Schonberg besass 6 Dörfer im Amte Schellenberg. Der Herzog Georg befahl demselben den 2. August 1511, die Steuer und Folge, welche ihm aus diesen Dörfern geraume Zeit entzogen sei, dem Amtmann Caspar Czigeler zurückzugeben.6\n\nIn seinen späteren Lebensjahren nahm Hans Von Schonberg mehrere Darlehen auf. Am 12. April 1521 erborgte er 100 Gulden bei Mag. Grosse, Pfarrer zu St. Nicolai in Freiberg, von dem Predigtstuhl der dortigen Kirche gegen 6 rheinische Gulden Jahreszins, welche auf das Dorf Oberschöna verschrieben wurden.7 Am 15. Mai 1522 verkaufte er an Hern Briccius Fogelssangk, Besitzer des Altars zum heiligen Kreuz in der Pfarrkirche zu Frankenberg, 22'/s Rhfl. Jahreszinsen auf seinen Dörfern Schönerstatt und Harta für 450 Gulden wieder käuflich. Endlich nahm er bei etlichen Altaristen zu Frankenberg den 23. Mai 1522 500 Gülden auf, wofür er 25 Gülden Jahreszins in denselben Dörfern anwies.9 Neue Erwerbungen scheint Hans Von Schonberg aber damals nicht gemacht zuhaben. Derselbe war am 15. December 1524 nicht mehr am Leben, denn an diesem Tage genehmigte der Herzog Georg, dass dessen Wittwe ihr Leibgedinge zu Haynichen gegen eine Jahresrente von 50 guten Schocken auf Lebenszeit an ihre Söhne abtrat.10\n\nHans von Schonberg hat 5 Söhne hinterlassen: Wolf, Hans, Asmus, Moritz und Caspar. Ob diese Brüder anfänglich die väterlichen Güter in Gemeinschaft besessen haben, ist aus den vorhandenen Urkunden nicht zu ermitteln. Der Gesamtlehnbrief, welchen der Herzog Heinrich am 12. Februar 154U dem ganzen Schönberg'sehen Geschlechte ausstellte, führt bloss die Namen der fünf Brüder als Besitzer von Schönau auf, ohne die übrigen zu ihrem Erbe gehörigen Güter zu erwähnen.11 Nach den Visitationsacten vom Jahre 1540 werden die" Von Schonberg als Lehnherren der Kirchen zu Schöna und Haynichen im Allgemeinen angeführt, wenn aber Hans Von Schonberg als Collator von St. Nicolai und der Frühmesse in Haynichen genannt wird, so ist er hier wohl nur als Vertreter seiner Brüder anzusehen. In dem Gesamtlehnbriefe des Churfürsten Moritz vom 7. Januar 1552 12 werden als Besitzer von Schönau nur noch ¿$ Brüder aufgeführt, Asmus (U4) und Caspar lelden und waren damals sicher verstorben, ohne lebensfähige Erben hinterlassen zu haben. Obgleich auch hier die einzelnen Güter nicht besonders erwähnt sind, so geht doch aus anderen Nachrichten hervor, dass schon früher und zwar vor 1546 die Erbtheilung erfolgt sein musste, wie später näher erörtert werden soll.

    siehe Börnichen I.

    Das Rittergut Oberschöna war in frühester Zeit Eigenthum der alten Familie von Schönberg, die durch Bergbau zu grossem Reichthume gelangte und im Meissnerlande und Erzgebirge bedeutende Güter besass. Im Jahre 1399 wird Dietrich von Schönberg als Herr auf Sachsenburg und Oberschöna genannt, und 1488 gehörten diese Güter nebst Neusorge und Börnichen dem geheimen Rathe Caspar von Schönberg, welcher sammt seiner Gemahlin, Barbara von Maltitz, auf einem in der Capelle zu Sachsenburg eingemauerten Denksteine genannt ist. Sein Sohn war Hans von Schönberg, der um das Jahr 1559 starb und Oberschöna Moritz von Schönberg vererbte, welcher 1612 als Herr auf Börnichen, Auerswalde, Wingendorf und Oberschöna mit Tode abging.

    Hans heiratete von Gränzing (adH Döhlen) Anna am 18 Sep 1503. Anna wurde geboren vor 1503; gestorben nach 1523. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 5.  von Gränzing (adH Döhlen) Anna wurde geboren vor 1503; gestorben nach 1523.

    Notizen:

    v. SCHÖNBERG, Hans, auf Schönau, Börnichen, Stadt Hähnichen, Wingendorf usw. Geb. vor 1503, gest. 15.12.1524, verh. v. SCHINITZ, Anna, adH Döhlend, geb. vor 1503, gest. nach 1523.\nAus dieser Ehe stammt:

    Kinder:
    1. von Schönberg Barbara wurde geboren um 1485; gestorben in 1535.
    2. von Schönberg Elisabeth, a. Oberschöna, wurde geboren in 1489.
    3. 2. von Schönberg (121) Wolf wurde geboren in 1500; gestorben am 16 Jan 1568 in Schönau.
    4. von Schönberg (122) Hans wurde geboren um 1504; gestorben am 30 Mrz 1556.
    5. von Schönberg (123) Asmus (Erasmus) wurde geboren um 1506; gestorben zwischen 1541 und 1552.
    6. von Schönberg Magdalena wurde geboren nach 1508.
    7. von Schönberg N (Tochter) wurde geboren nach 1510.
    8. von Schönberg Anna wurde geboren nach 1512.
    9. von Schönberg (124) Moritz (der Ältere) wurde geboren in 1522; gestorben am 25 Jun 1595 in Oberschöna.
    10. von Schönberg (125) Caspar gestorben zwischen 1541 und 1552.

  3. 6.  von Minckwitz Caspar I., kurf. sächs. Hofmeister, (Sohn von von Minckwitz Hans II., Obermarschall und von Bünau Anna); gestorben in 1537 in Frohburg, Leipzig.

    Notizen:

    Im Mai 1509 wurde Caspar enterbt, weil die Heirat dem Vater nicht genehm war. Seine Brüder Hans, Nickel und Georg wurden deshalb allein mit Sonnewalde belehnt. Erst 1545 wurde der Erbstreit bereinigt.

    Ritter, 1482 Hofmeister des Erzbischofs von Magdeburg

    Caspar heiratete von Mergenthal Anna verw. Behm vor Mai 1509. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 7.  von Mergenthal Anna verw. Behm
    Kinder:
    1. von Minckwitz George
    2. 3. von Minckwitz a. Maltitz _Anna_ wurde geboren um 1520.


Generation: 4

  1. 8.  von Schönberg (071) Kaspar, Ritter wurde geboren in vor 1440 (Sohn von von Schönberg (053) Hans und von Hirschfeld Anna (Jutta)); gestorben am 1 Nov 1489 in Zwickau begr. Altzella; wurde beigesetzt in Altzella.

    Notizen:

    Das Todesjahr Caspar's Von Schonberg ist nicht bekannt, wahrscheinlich starb er 1491, denn in dem Lehnbriefe vom 7. Januar 1492 wird er als verstorben bezeichnet und sein Lehnbesitz seinen drei Söhnen gemeinschaftlich übergeben. Demnach ist Bahn im Irrthume, wenn er den Tod desselben in das Jahr 1496 versetzt.61 Nicht minder übel berichtet ist er über Caspar's Familienverhältnisse, weil er hier dem unzuverlässigen König folgt,62 welcher jenem drei Frauen, Margaretha von Bünau, Barbara von Maltitz und Justina von Ende, zuschreibt. Urkundlich kennen wir nur Barbara von Maltitz, welche von 1466 bis 1488 erwähnt wird. Unwahrscheinlich ist es, dass er nach dieser Zeit, wenn überhaupt seine Gattin vor ihm verstarb,_was desshalb anzunehmen isj;, weil auf das Leibgedinge derselben im Lehnbriefe vom 7. Januar 1492 keine Rücksicht genommen ist, sich im hohen Lebensalter wieder vermählt haben sollte. Ferner ist es sicher beglaubigt, dass Elisabeth Barbara's Tochter war, während König sie als Kind der Margaretha bezeichnet. Die Namen der drei Söhne Caspar's, Hans, Wolf und Caspar, sind richtig angegeben, nur in der falschen Reihenfolge, Caspar als zweiter und Wolf als jüngster. Fügen wir hinzu, dass die später anzuführende Tochter Caspar's, Brigitta, von König gar nicht erwähnt wird, so werden wir auch wohl die Namen der übrigen 4 Töchter mit ihren Ehegatten, welche er anführt, nicht für sicher halten, da dieses eine Beispiel statt vieler anderer beweist, wie wenig man, besonders in der ältesten Zeit, jenem Schriftsteller vertrauen kann. Den Ort, wo der Ritter Caspar seine Ruhestätte gefunden hat, kennen wir nicht, vermuthlich ist er in Altzella begraben, wo sicher sein gleichnamiger Sohn beigesetzt worden ist. Der Gesammtlehnbrief, welchen der Herzog Georg in Vollmacht seines Vaters am 7. Januar 1492 zu Leipzig den drei Söh??? des Ritters Caspar, nämlich Hans, Wolfgang und Caspar Von Schonberg, ausstellte, beweist, dass unmittelbar nach dem Tode ihres Vaters eine Vertheilung der Güter noch nicht erfolgt war.es Seit dem Jahre 1482 waren wesentliche Veränderungen im Besitzstande nicht eingetreten, die Jagd und Wildbahn war nicht genauer, sondern bloss in dem Umfange bezeichnet, in welchem sie. ihr Vater und dessen Vorfahren bisher gebraucht hätten. Als nächster Erbe war Heinrich Von SchonBerg auf Stollberg aufgeführt, nach ihm die übrigen ungenannten Lehnsvettern nach der gesetzlichen Folge.

    Der Ritter Caspar Von Schonberg wurde bald nach dem Tode des Churfürsten Friedrich von dessen Söhnen, dem Churfürsten Ernst und dem Herzoge Albrecht, als geheimer Rath angestellt und kommt seit dem Jahre 1465 in vielen wichtigen Verhandlungen als Rechtsbeistand, Botschafter und Zeuge derselben vor. So nahm er die erste Stelle unter den Räthen ein, als die Fürsten am 4. Juni 146ü zu Meissen in einer Irrung zwischen Georg, Burggrafen zu Leisnig, Herrn zu Penig, und dem Abt und Archidiaconus Caspar in Chemnitz über den Kauf von Gotfristorf zu Gunsten des ersteren, welcher dieses Dorf von der Abtei rechtlich erworben hatte, eine Entscheidung fällten.19 Dass er sich damals gewöhnlich am Hofe der Fürsten aufhielt, bezeugen die zahlreichen Lehnsverhaudlungen, welchen er beiwohnte. So wurde er mit seinem Vetter, dem Ritter Dietkich Von Schonberg, am 16. December 1467 Vormund der Frau Anna, des edeln Herrn Albrecht's, Birken von der Duba, Herrn zu Mühlberg, Ehegattin, als diese die Kemnate und die Hälfte der Stadt Mühlberg mit Nutzungen und Zugehörungen als Leibgedinge von den Fürsten empfing.20 Am 4. Juni 1469 erschien er als Zeuge bei der Belehnung des Hans Rulike mit Gränitz, zu welchem neben .andern Gütern auch die Gerichte in Langenau gehörten,21 und befand sich den 4. Januar 1470 im Gefolge der fürstlichen Brüder, als diese zu Dresden bekannten, die stiftmeissnischen Lehen vom Bischof Dietrich in Empfang genommen zu haben.22\n\nSeit dem Jahre 1469 wird der Ritter Caspar Von Schonberg bei öffentlichen Verhandlungen als Land voigt zu Meissen aufgeführt, wie auch die Bestallungsbriefe des Dresdner Hauptstaatsarchivs von 1469, 1473, 1474, 1476 und 1477 bezeugen

    Der Sachsenburger Zweig II der älteren Schönberg'achen Linie bis zu seiner Trennung in mehrere Seitenzweige.\n\nCaspar von Schonberg (36),\n\nder jüngste Sohn des churfürstlichen Hofmeisters Hans von Schönberg, erscheint schon im Jahre 1448 ebenfalls als Hofmeister.1 Da der Vater desselben nach dieser Zeit nicht mehr erwähnt wird, so nehmen wir an, dass er damals bereits verstorben war; denn das Fürstenhaus Wettin pflegte die Verdienste seiner (jetreuen im Tode dadurch zu ehren, dass es die Hofämter derselben auf einen ihrer Söhne übertrug. Am 15. April 1449 stellte der Churfürst Friedrich der Sanftmüthige einen Gesammtlehnbrief über die von den Gliedern der älteren Linie Schönberg gemeinsam besessenen Güter aus, in welchem ausdrücklich erwähnt wird, dass der Antheil des verstorbenen Ritters Hans auf seine beiden Iehnsf ähigen Söhne Heinrich und Caspar übergegangen sei.2 Diese Güter wurden am 25. Januar 1454 in zwei Theile gesondert, in den Schönberg-Reinsbergschen Antheil, welchen der Bischof Caspar mit seinem jüngeren Bruder Nicol gemeinsam übernahm, und in den Saehsenburger Theil, welcher dem Meissner Dompropst Dietrich mit seinen beiden Neffen, Heinrich und Caspar, zufiel.3 Dieser letztere Antheil bestand vorzugsweise in den Gütern, welche schon der altsachsenburger Zweig der jüngeren Linie erworben und der Lehnsverbrüderung von 1422 gemäss ihren Vettern zu Schönberg und Reinsberg vererbt hatte, namentlich in Sachsenburg mit Frankenberg und mit den Zinsgütern in der Umgebung von Zschochau und Mittweida, welche bei der Vertheilung der vormaligen Gesammtlehen an den Saehsenburger Zweig der jüngeren Linie gefallen waren.4 Ob der Hof Neukirchen mit Zubehör ein altes Besitzthum der älteren oder der jüngeren Linie gewesen sei, ist nicht mehr nachzuweisen, wohl aber wissen wir, dass das Dorf und Vorwerk Limbach bei Wilsdruf 1445 und 1458 und die Stadt Haiiiichen mit dem halben Walde 1446 von der älteren Linie angekauft worden ist.5 Wingendorf (damals Wenigendorf) wird zuerst in dem Erbtheilungsbriefe vom 25. Januar 1454 als Schönbergsches Besitzthum erwähnt und kann nur kurz zuvor erworben worden sein, denn am 27. August 1451 hatte der Churfürst Friedrich der Frau Margaretha, Mulich's von Karlowitz, Voigt's zu Burgau Ehegattin, den Hof, das Vorwerk und Dorf Wenigendorf zum Leibgedinge gereicht,6 Vor dem Jahre 1454 hat die ältere Linie noch das Dorf Mockeritz in der Dresdner Pflege von Georg Bussmaun, die Leute zu Kötzschenbroda von Caspar, Paul und Balthasar Weighard, die Leute zu Nassenbabe (oder Bele) in der Pflege zu Hain von Hans Jude und Heinrich von Melen (Mylau) gekauft.7 Alle diese Güter wurden dem Sachsenburger Theile zugewiesen. Am 9. April 1464 empfingen die gemeinschaftlichen Besitzer vom Churfürsten Friedrich die Lehen über die Dörfer Grosseuhayn und Kleinhayn in der Freiberger Pflege," scheinen aber nach dieser Zeit grössere Erwerbungen nicht gemacht zu haben, da offenbar ihr Hauptzweck war, nur den Grundbesitz in der nächsten Umgebung von Sachsenburg zu sichern und zu erweitern, dahingegen aber die entfernt und zerstreut liegenden Besitzungen zu veräussern, um an deren Statt zur Abfindung des zweiten lehnsfähigeu Haupterben eine entsprechende Herrschaft anzukaufen. Dieses Vorhaben wurde, wie bereits erwähnt ist, noch beim Leben des Bischofs Dietrich im Jahre 1473 durch Veräusserung der Höfe Neukirchen und Limbach mit den Zinsgütern in der Meissner Pflege und den dadurch möglich gewordenen Ankauf der Herrschaft Stollberg durchgeführt. Wahrscheinlich wurden in jener Zeit auch die Güter in Mockeritz und Nasseböhle, sowie die Besitzungen in der Umgebung von Staucha und Zschochau veräussert, um eine Ausgleichung zu vermitteln, wenigstens werden diese Güter in dem ersten ausführlichen Lehnbriefe über Sachsenburg vom 1. April 1482 nicht mehr aufgeführt; ausserdem aber fehlt jede urkundliche Nachricht über den Verkauf dieser Besitzungen.9\n\nBald nach dem Tode des Bischofs Dietrich erfolgte die Erbtheilung unter seinen beiden Neffen, durch welche der Ritter Caspar die Sachsenburger Herrschaft mit den damit verbundenen Gütern erhielt. Da der eigentliche Theilungsvertrag nicht auf unsere Zeit gekommen ist, so erfahren wir die näheren Bedingungen der brüderlichen Auseinandersetzung nicht, aber ein Gesammtlehnbrief vom 24. Februar 1477, welcher die alte Lehnverbrüderung unter den Gliederu der älteren Linie zu Stollberg, Sachsenburg, Schönberg und Reinsberg theils unter sich, theils mit ihren Vettern zu Purscheustein erneuert, bezeugt, dass in der bereits erfolgten Theilung „Er Caspar Ritter mit dem Schlosse Sachsenburg „und Städtlein Frankenberg mit Hahnchen, dem Walde Heselich und „andern seinen Gütern" von dem Churfürst Ernst und Herzog Albrecht zu Dresden beliehen worden sei.10 Der Mangel eines besonderen Lehnbriefs über die Sachsenburger Güter aus demselben Jahre macht es unmöglich, genau anzugeben, welche Besitzungen der Ritter Caspar als alleiniger Inhaber empfing. Spätere Lehnbriefe beweisen, dass von den alten Zugehörungen der Herrschaft kein Dorf abgekommen war. Am 1. April 1482 gehörten ausser Frankenberg und Hainichen mit dem Walde Häselich die Dörfer Sachsenburg, Seifersbach (früher als Silbersbach bezeichnet), Mühlbach, Hausdorf, Gunderisdorf, Crumbach, Frankenau, Bemisdorf (das heutige Biensdorf), die Männer zu Thalheim und Altmittweide noch zu dem Schlosse Sachseuburg, wie in früheren Zeiten. In der Nachbarschaft dieser Besitzungen hatte der Ritter Caspar Von SchonBerg damals noch den Kretzschmar zu Thalheim mit den Obergerichten „soweit des Kretzschmars Haus und Hof begriffen ist",11 Schönborn und Zschepich erworben. Dieser letztgenannte Ort, das heutige Zschöpchen, war in jeuer Zeit mit einem gleichnamigen Hofe und Vorwerke verbunden, welches Reinfolt von Stoc'khausen besessen hatte. Ob dieses Rittergut gleichzeitig mit dem Dorfe an den Ritter Caspar Von Schonberg übergegangen ist, lässt sich aus dem Lehnbriefe vom 1. April 1482 nicht klar erkennen,lä wohl aber ist es aus einer wenig späteren Nachricht unzweifelhaft, dass derselbe den Hof und das Vorwerk Zschepich wirklich besessen hat. Unter den Lehnstücken, welche nach Caspars Tode an seine drei Söhne übergingen, wird ausdrücklich der Hof und das Vorwerk zu Zscheppich mit dem Dorfe daselbst und dem Walde an der Zschopau hinab nach Mittweide gelegen neben andern Wäldern,*) Aeckern und Wiesen, die etliche von der Mittweide von jenen zur Lehn haben, aufgeführt. Jedenfalls hatte Caspar das ganze Besitzthum Reinfolt's von Stockhausen an sich gebracht, denn seine Söhne wurden noch mit dem jetzt nicht mehr vorhandenen Dorfe Wendelingen und 2 Bauern zu Schweikershain sammt den Erbgerichten darüber beliehen, jedoch sollten diese letztgenannten Güter erst nach dem Tode der ehrbaren tugendsamen Frau Anna, Wittwe Reinfolt's von Stockhausen, an dieselben fallen, weil sie zum Leibgedinge derselben gehörten. Dieses Rittergut Zschöppich,zu welchem später der Thalheimer ? retzschmar, Schönborn, das Vorwerk Biensdorf, Crumbach, Frankenau, die Männer zu Altmitt weide und Schweikershain nebst Wendelingen geschlagen wurde, erhielt von Caspars Söhnen den Namen Neusorge, welchen es noch heute führt. Nur in dem Dorfe Zschöpchen bei Mittweida hat sich der alte Name des Hofes Zschöppich bis auf unsere Zeit erhalten.

    Nachdem östlich von Sachsenburg nach Freiberg zu der Hof und das Dorf Wingendorf erworben war, mochte die Erweiterung des Besitzstandes in dieser Richtung den Gebrüdern Heinrich und Caspar Von Schonberg angemessen erschienen sein. Wir finden nämlich, dass schon •am 15. August 1478 das Vorwerk, der Hof und das Dorf Börnichen mit Schönerstädtim Besitze des Ritters Caspar Von Schon Bero war, da die Fürsten an diesem Tage jene Güter neben einigen älteren Besitzungen der Frau Barbara, seiner ehelichen Wiithin, zum Leibgedinge reichten.13 Da der Lehnbrief, wie er unmittelbar nach der Erwerbung dieses Gutes ausgestellt worden ist, sich nicht erhalten hat, so erfahren wir nicht, ob Caspar erst nach der Zeit, wo ihm Sachsenburg allein zugefallen war, oder früher in Gemeinschaft mit seinem Oheim und Bruder diesen Hof mit Zubehör an sich gebracht hat. Unmittelbar vorher gehörte Börnichen mit den Dörfern Schönerstatt und Thiemeudorf nebst einem besessenen\nManne zu Nuendorf in der Schellenberger Pflege dem Geschlechte von Rechenberg, denn der Churfürst Ernst und der Herzog Albrecht belehnten am 15. April 1465 zu Meissen die Brüder Caspar, Melchior, Ulrich, Hans und Nickel von Rechenberg mit diesen Gütern, wie sie ihr seeliger Vater Caspar an sich gebracht und später seiner Gattin Barbara zum Leibgedinge übergeben hatte.u Aus dieser Nachricht ergiebt sich also sicher, dass Börnichen mit Zubehör in der Zeit zwischen 1465 und 1478 in den Besitz der Sachsenburger Nebenlinie des Hauses Schönberg übergegangen ist. Jener vorerwähnte Leibgedingebrief deutet an, dass mit Börnichen bloss die Erbgerichte verbunden gewesen sind, doch war dasselbe altschriftsässig, da es in dem 1486 angefertigten Verzeichnisse der Amtssassen fehlt.\nKurz nach dieser Zeit, zwischen 1482 und 1485, hat der Ritter Caspar den Hof, das Vorwerk und Dorf Oberschöna an sich gebracht. Während der ausführliche Lehnbrief vom 1. April 1482 dieses Gut noch unerwähnt lässt, sagt die Theilungsurkunde vom 26. August 1485 ausdrücklich, dass die Schönberge zu Sachsenburg und Schönau etc. an den Meissner Theil des Herzogs Albrecht gefallen sind,15 und das Verzeich niss der Amtssassen vom Jahre 1486 erwähnt Schonaw als Besitzthum Er CasPar's Von Schonberg unter den amtssässigen Gütern der Freiberger Pflege.'6 Auf welche Weise dieser Hof an Caspar gelangt ist, lässt ßich nicht ermitteln, wir können auch den Namen seines Vorbesitzers nicht angeben, sondern wissen nur, dass im Jahre 1408 Ulrich von Schöna, dessen Geschlecht ohne Zweifel von jenem Gute seinen Namen angenommen hatte, einen Rechtsstreit über den Bierschank in seinem Dorfe mit der Stadt Freiberg führte, in welchem entschieden wurde, dass in den Kretzschmarn des Orts nur Freiberger Bier geschenkt werden durfte.17\n\nSeit dem Jahre 1461 erscheint Caspar Von Schonberg als Ritter, und es unterliegt keinem Zweifel, dass er diese Würde auf der Wallfahrt nach Jerusalem erlangt hat. Er und sein Vetter Dietrich (37), der älteste Sohn des Ritters Nicol Von Schonberg, befand sich nämlich unter dem Gefolge des Herzogs Wilhelm von Sachsen, welcher am 26. März 1461 von Weimar aus den Zug in das gelobte Land antrat und den 18. Juni darauf zu Jerusalem anlangte. Obgleich die dürftigen Tagebücher jener Wallfahrt nicht besonders erwähnen, dass der Herzog seinen zahlreichen Begleitern aus den alten meissnischen und thüringischen Geschlechtern den Ritterschlag am heiligen Grabe ertheilt habe, so ist doch die Vollziehung dieser Feierlichkeit nach dem Brauche jener Zeit nothwendig vorauszusetzen, da überdem Caspar und Dietrich Von Schonberg nach der Rückkehr in die Heimat als Ritter bezeichnet werden. Sie besuchten mit dem Herzoge die heiligen Stätten, begleiteten ihn an den Jordan, in dessen Wellen die Pilger Vergebung der Sünden zu finden hofften, und langten schon den 30. Juni nach mancherlei Anfechtungen zu Jaffa an. Nach einer stürmischen Meerfahrt landeten sie den 24. August glücklich in Venedig und trafen den 8. October in Weimar ein.\n\nEin Ritter Caspar Von Schonberg hat sich in dem um 1480 zu Mainz abgehaltenen Turniere ausgezeichnet, denn der Herzog Otto von Baiern richtete in diesem Jahre die Bitte an den Churfürst Ernst und Herzog Albrecht, ihm einen grauen Hengst zu schicken, „zu den Dingen „tauglich und lustig mit dem euer Diener Caspar Von Schonberg, Ritter, „im nächst gehaltenen Turnier zu Mainz geturniert hat" (v. Weber im Archiv für die sächss. Gesch., IV, 347). Damals war der ältere sachsenburger Caspar freilich schon sehr betagt, so dass er schwerlich an den Kampfspielen noch Theil nahm, aber sein jüngster Sohn gleichen Namens soll in jener Zeit noch nicht Ritter gewesen sein; sein Vetter CasPar auf Purschenstein wird zum ersten Male am 20. Juni 1480, als er von der Reise nach Rom heimgekehrt war, als Ritter bezeichnet Da also diese Beiden wohl nicht bei jenem Kampfspiele anwesend waren, so ist die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, dass unser Caspar, welcher wohl im reiferen Alter noch einen Waffengang wagen durfte, an jener Stelle gemeint war.\n\nWie lange die Söhne Caspar's diese Güter gemeinschaftlich verwaltet haben, wissen wir nicht, da ein Lehnbrief, welcher unmittelbar nach der brüderlichen Auseinandersetzung ertheilt worden ist, nicht mehr vorliegt. Am 25. April 1502 gaben die beiden jüngeren Brüder, Wolfgang und Caspar, allein den Schuhmachern zu Frankenberg einen InnungsbriefG4 und am 24. März 1503 wird Hans Besitzer von Schöna genannt,65 es mag also in den ersten Jahren des I6. Jahrhunderts die Theilung erfolgt sein. Der älteste Bruder, Hans, erhielt Oberschöna, Börnichen und Wingendorf mit der Stadt Haynichen und Zubehör. Der zweite Bruder, Wouf, übernahm Neusorge, der jüngste, Caspar, Sachseiiburg, und anfänglich scheinen die beiden Letzteren Frankenberg gemeinschaftlich besessen zu haben.

    Kaspar, heiratete von Maltitz Barbara in 1478 in (Leibgedinge). Barbara wurde geboren in in Dippoldiswalde,; gestorben am 10 Aug 1499 in Sachsenburg; wurde beigesetzt in Frankenberg. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 9.  von Maltitz Barbara wurde geboren in in Dippoldiswalde,; gestorben am 10 Aug 1499 in Sachsenburg; wurde beigesetzt in Frankenberg.
    Kinder:
    1. 4. von Schönberg (093) Hans, Ritter, a. Oberschöna wurde geboren um 1465; gestorben am 15 Dez 1524.
    2. von Schönberg Elisabeth wurde geboren in 1466.
    3. von Schönberg (094) Wolfgang Georg wurde geboren nach 1467; gestorben am 26 Jan 1546 in Dresden.
    4. von Schönberg Brigitta, Nonne zu Freiberg wurde geboren vor 1467; gestorben in 1537.

  3. 12.  von Minckwitz Hans II., Obermarschall wurde geboren in 1445 in Breitenhain (?) (Sohn von von Minckwitz Hans d.Ä. und von Draschwitz Anna); gestorben am 8 Sep 1516 in Dresden.

    Notizen:

    Während der gemeinsamen Regierung von Kurfürst Ernst und Herzog Albrecht (der Beherzte) diente H. als Rat und Gesandter der Brüder. In dieser Stellung vertrat er die beiden Fürsten wiederholt am Hof des Königs Matthias von Ungarn. Zwischenzeitlich führte ihn seine Karriere an den Hof des Erzbischofs Ernst von Magdeburg. Dort war H. 1481 zunächst Rat und dann 1482 bis 1484 Hofmeister. Danach ernannte ihn Herzog Albrecht zu seinem Hofmeister. Eine enge Bindung zu Albrecht begann sich schon 1476 zu entwickeln, als H. Teilnehmer an dessen Wallfahrt ins Heilige Land war. 1488 bis 1497 diente H. als Obermarschall am herzoglichen Hof. Nachdem er ab 1495 die Stellung eines Hofrats eingenommen hatte, leitete er mit Heinrich von Einsiedel die Regierung, wenn Albrecht abwesend war, und genoss dabei dessen volles Vertrauen. Zeitweise war er der eigentliche Regent des Landes. – Schon 1481 erwarb H. die umfangreiche Herrschaft Sonnewalde. Ausgestattet mit dieser Einnahmequelle stieg er nicht nur in eine herausragende Stellung in der Landesverwaltung auf, sondern fungierte auch als einer der wichtigsten Gläubiger der albertinischen Herzöge. Überliefert ist z.B. 1505 ein Schuldbrief Herzog Georgs (der Bärtige) über 9.000 Goldgulden, die ihm H. vorgestreckt hatte. – H. war unter Herzog Albrecht und zu Beginn der Amtszeit Herzog Georgs der höchste und einflussreichste Beamte im Herzogtum. Er fungierte als Statthalter, Gesandter und Schiedsmann sowie als Zeuge in Urkunden Herzog Albrechts und seiner Söhne. Er hatte wesentlichen Anteil am Aufstieg des albertinischen Herzogtums zu einem der bedeutendsten Territorien des spätmittelalterlichen Reichs.\n\n\n\nQ R. Freiherr v. Mansberg, Erbarmanschaft Wettinischer Lande, 2 Bde., Dresden 1903.\n\nL G. H. Wiege, Chronik der Familie von Minckwitz, Linie Breitenhain, Sonnewalde, Drehna, Frankfurt/Main 2001; U. Schirmer, Untersuchungen zur Herrschaftspraxis der Kurfürsten und Herzöge von Sachsen, in: Jörg Rogge/U. Schirmer (Hg.), Hochadelige Herrschaft im mitteldeutschen Raum (1200 bis 1600), Leipzig 2003, S. 305-378.

    Hans heiratete von Bünau Anna am 4 Feb 1481. Anna (Tochter von von Bünau Rudolf Ritter und von Schleinitz Metze (Mechtild)) wurde geboren um 1460; gestorben nach 1519. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 13.  von Bünau Anna wurde geboren um 1460 (Tochter von von Bünau Rudolf Ritter und von Schleinitz Metze (Mechtild)); gestorben nach 1519.
    Kinder:
    1. 6. von Minckwitz Caspar I., kurf. sächs. Hofmeister, gestorben in 1537 in Frohburg, Leipzig.
    2. von Minckwitz Hans III. wurde geboren vor 1508; gestorben am 21 Aug 1534.
    3. von Minckwitz Elise (Elisabeth) gestorben am 10 Mai 1564 in Nikolaikirche Leipzig.