1872 - 1914 (42 Jahre)
-
Name |
von Schönberg (566) _Karl_ Christian Franz |
Geboren |
12 Apr 1872 |
Kreipitzsch |
Geschlecht |
männlich |
Gestorben |
8 Dez 1914 |
Gefallen Seeschlacht bei den Falklandinseln |
- Die beiden Mitglieder der Familie von Schönberg, die in der Kaiserlichen Marine dienten, kamen im Krieg uns Leben. Karl von Schönberg (1872–1914), der Kapitän der „Nürnberg“, ging als „Kriegsheld“ in die deutsche Marinegeschichte ein. Der Kleine Kreuzer „Nürnberg“ befand sich in der Südsee, als die Kriegserklärung bekannt wurde. Kapitän zur See Karl von Schönberg schloss sich am 6. August 1914 dem deutschen Kreuzergeschwader an, das unter dem Kommando des Vizeadmirals Maximilian von Spee (1861–1914) durch die Südsee kreuzte. Ende August 1914 trennte sich die „Nürnberg“ von den Großen Kreuzern „Scharnhorst“ und „Gneisenau“, um in Honolulu auf Hawaii Post abzusenden und um Nachrichten zu empfangen. Auf dem Rückweg zerstörte es bei Fanning Island, einem Atoll südlich von Hawaii, das Seekabel zwischen Kanada und Australien. Nachdem sich die „Nürnberg“ wieder dem Kreuzergeschwader angeschlossen hatte, trafen die deutschen Schiffe vor der chilenischen Küste am 1. November auf ein britisches Geschwader aus vier Kriegsschiffen. Vizeadmiral Spee stellte sich dem Gegner, um ihn zu vernichten. Am Abend eröffneten die vier deutschen Kriegsschiffe „Scharnhorst“, „Gneisenau“, „Leipzig“ und „Dresden“ auf elf Kilometern das Feuer. Schon die ersten Salven trafen. Die schwer beschädigte „Monmouth“ brach brennend aus der Schlachtlinie aus, um zu entkommen, traf dabei aber auf die „Nürnberg“, die sich anfangs nicht am Gefecht beteiligt hatte, nun aber aus kurzer Distanz auf das britische Kriegsschiff feuerte. Die „Monmouth“ kenterte und sank. Da auch der Panzerkreuzer „Good Hope“ versenkte wurde, erlitt die britische Kriegsmarine im Seegefecht bei Coronel eine empfindliche Niederlage. Weil das deutsche Geschwader nicht ausreichend Kohle, Munition und Lebensmittel hatte, um einen längeren Seekrieg im Pazifik zu führen, entschloss sich Vizeadmiral Spee zum Durchbruch in den Atlantik. Die Schiffe umrundeten Kap Hoorn, trafen aber vor den Falklandinseln am 8. Dezember 1914 auf acht britische Kriegsschiffe. Diese waren von der britischen Kriegsführung vor die südamerikanische Küste beordert worden, um das deutsche Geschwader aufzuspüren und zu vernichten. Im Seegefecht vor den Falklandinseln versenkten die Briten alle Kriegsschiffe des deutschen Ostasiengeschwaders mit Ausnahme der „Dresden“. Dabei kamen 2200 Mann ums Leben. Die „Nürnberg“ lieferte sich ein Gefecht mit dem Panzerkreuzer „Kent“ und wurde schwer getroffen. Nachdem all Geschütze ausgefallen waren, gab Kapitän Karl von Schönberg den Befehl, das Schiff zu sprengen, um es nicht in die Hand des Feindes fallen zu lassen. Er stoppte die Maschinen, strich aber nicht die Flagge. Nach gezieltem Beschuss aus den Bordwaffen der „Kent“ sank die „Nürnberg“ am 8. Dezember 1914 um 19.26 Uhr. 327 Besatzungsmitglieder gingen mit ihrem Schiff unter, darunter auch der Kapitän. Britische Seeleute beobachteten, dass Besatzungsmitglieder der „Nürnberg“ auf dem Achterdeck standen und die Reichskriegsflagge schwenkten, während ihr Kreuzer in den Fluten unterging. Dieses Motiv wurde im Ersten Weltkrieg zum Mythos. Der Marinemaler Hans Bohrdt (1857–1945) benutzte die Szene für sein Gemälde „Der letzte Mann“, das im Krieg als Propagandabild weite Verbreitung fand. Es zeigt einen Matrosen, der auf einem gekenterten Schiffsrumpf, den Tod vor den Augen, dem Gegner die Reichskriegsflagge entgegenstreckt. Obwohl die Szene auch dem Untergang der „Leipzig“ zugeschrieben wird, verkörperten Karl von Schönberg und die „Nürnberg“ fortan den „Heldenmut“ der deutschen Marine, ihren Siegeswillen und ihre Todesbereitschaft.
Karl von Schönberg führte ein Reise- und Kriegstagebuch. Seine Aufzeichnungen verschickte er in Briefen in die Heimat. Das Tagebuch beginnt mit der Reise nach Mexiko am 5. November 1913 und endet am 24. November 1914, gut drei Wochen nach dem Seegefecht bei Coronel. Die letzten Aufzeichnungen gelangten nicht mehr in die Heimat, sondern gingen am 1. Dezember 1914 mit der „Nürnberg“ unter. Das einzigartige Dokument aus dem Ersten Weltkrieg wurde erst 2004 veröffentlicht.
|
Personen-Kennung |
I1150 |
My Genealogy |
Zuletzt bearbeitet am |
18 Feb 2021 |
-
Grabsteine |
|
|
-
Quellen |
- [S23] Schönberg27KreipitzschII.ged, Ulrich Rauh \nSonnenleite 5\nDresden\n01324\n0351 2685134.
|
|
|