um 1395 - 1463 (~ 68 Jahre)
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Name |
von Schönberg (055) Caspar, Bischof von Meißen |
Geboren |
um 1395 |
Geschlecht |
männlich |
Gestorben |
31 Mai 1463 |
Michaelsaltar Dom Meißen |
Begraben |
Grabplatte |
Personen-Kennung |
I276 |
My Genealogy |
Zuletzt bearbeitet am |
3 Mrz 2016 |
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Notizen |
- Caspar (55) (Text von Matthias Donath)\n\nCaspar (III) von Schönberg war das erste Familienmitglied, das tatsächlich zum Bischof geweiht wurde. Der Geistliche dürfte um 1395 geboren sein. Er war ein Sohn des Ritters Caspar von Schönberg aus der Linie Schönberg, der in erster Ehe mit einer Frau von Honsberg verheiratet war. Sein jüngerer Bruder Dietrich (II) hatte ein andere Mutter, denn Caspar von Schönberg vermählte sich in zweiter Ehe mit Justina von Heynitz . Dies erklärt die unterschiedlichen Wappendarstellungen auf den Grabplatten der beiden Brüder. Caspar schrieb sich am 16. Oktober 1417 in die Matrikel der Universität Leipzig ein und war damit das erste Familienmitglied, das in Leipzig studierte. Einige Jahre später erwarb er den Grad des Magisters der Theologie und damit die Lehrbefähigung. In einer Urkunde vom 11. Mai 1425 ist er an letzter Stelle unter den Meißner Domherren aufgeführt, was darauf hindeutet, daß man ihn gerade erst ins Meißner Domkapitel aufgenommen hat. 1426 reiste der Domherr, der zuvor eine höhere Präbende in Meißen erhalten hatte, nach Bologna, wo er seine Studien fortsetzte und zum Doktor des geistlichen und weltlichen Rechts promoviert wurde. 1428 war er wieder in Meißen, denn ein Einnahmeverzeichnis vermerkt, daß „Mag. Caspar de Schonenberg“ über eine Präbende verfügte und darüber hinaus die „capella S. Jacobi“ – offenbar die Jakobskapelle in der Wasserburg – verwaltete . Nachdem der gleichnamige Caspar (I) von Schönberg gestorben war, wählte das Domkapitel den Gelehrten 1435 zum Dechanten. Zugleich war Caspar einer der Räte von Kurfürst Friedrich II. von Sachsen. Er nahm an der Gesandtschaft teil, die Herzog Albrecht von Österreich die deutsche Königskrone antrug und wohnte auch dessen Krönung 1438 bei. Wohl auf Betreiben Kurfürst Friedrichs II. erhielt Caspar – als erster seiner Familie – Kanonikate in Naumburg und Würzburg. Als Domherr zu Naumburg wird er erstmals 1436 erwähnt.\nNachdem Bischof Johannes IV. Hofmann am 14. April 1451 verstorben war, kam das Domkapitel am 30. April zu einer Sitzung zusammen, auf der Caspar von Schönberg einstimmig zum Bischof gewählt wurde. Noch am gleichen Tag wurde eine Urkunde aufgesetzt, die Papst Nikolaus V. davon in Kenntnis setzte und um Bestätigung bat. \nDer Eintritt in den Kirchendienst hob nach alter Gewohnheit das Recht der geschlechtlichen Lehnsfolge auf. Erstaunlicherweise wurden Caspar (III) und sein jüngerer Bruder Dietrich (II) davon ausgenommen. Obwohl sie als Geistliche eigentlich nicht lehnsfähig waren, belehnte sie Kurfürst Friedrich II. mit Schönberg, Reinsberg, Sachsenburg, Sayda und anderen Besitzungen. Das liegt wohl darin begründet, weil Caspar von Schönberg auf Sachsenburg für alle seine Söhne eine Lehnsgemeinschaft und damit gemeinschaftlichen Besitz festgelegt hatte. \nBischof Caspar von Schönberg stiftete zusammen mit seinem Bruder Dietrich (II) und anderen Familienmitgliedern zwei Altäre mit zugehörigen Priesterstellen (Vikarien). Nach der Mitte des 15. Jahrhunderts wurde zunächst der Michaelsaltar errichtet, der sich im letzten Joch des Nordseitenschiffs befand . An der Stiftung beteiligte sich auch Dompropst Dietrich (II) von Schönberg, der am 19. September 1454 dem Altar, geweiht der Jungfrau Maria, dem heiligen Michael und allen Erzengeln, jährliche Zinsen überwies. Einer Urkunde vom 27. Dezember 1457 ist zu entnehmen, daß der Rat der Stadt Oschatz jährliche Einkünfte an Dietrich von Schönberg „zcu der vicarien sancti michaelis in der thumkirche zcu Myssen“ verkauft hat. Auf die beiden Brüder Caspar (III) und Dietrich (II) geht auch der Laurentiusaltar zurück, der im 3. Joch des Südseitenschiffs stand . Bischof Dietrich von Schönberg bestätigte in einer Urkunde vom 24. Oktober 1471, daß er selbst, als er noch Dompropst war, zusammen mit seinem inzwischen verstorbenen Bruder Caspar, ferner mit Nikolaus von Schönberg auf Reinsberg, Caspar und Heinrich von Schönberg auf Sachsenburg, Adelheid, der Witwe des Sifrid von Schönberg auf Purschenstein sowie mit Domherrn Johannes von Harras einen Altar zu Ehren der Gottesmutter und des siegreichen Märtyrers errichtet habe . Der erwähnte Nikolaus von Schönberg war ein Bruder der beiden Bischöfe . Die Stiftung wurde vor 1463 vorgenommen, vermutlich schon um 1455, denn Adelheid, die zweite Frau des Sifrid von Schönberg, ist nur zwischen 1438 und 1454 bezeugt .\nDer Vikar des Laurentiusaltars sollte täglich eine Messe lesen und für die Stifter und alle Verstorbenen aus dem Geschlecht von Schönberg zum allmächtigen Gott beten, außerdem eine Tag und Nacht brennende Kerze unterhalten. Er sollte ein Universitätsstudium vorweisen können und entweder Doktor, Magister oder Baccalaureus sein. Die Stelle sollte einem Mitglied der Familie von Schönberg zugesprochen werden, oder, wenn sich keiner findet, an ein Mitglied der Familien von Heynitz, von Karras und Honsberg oder einen anderen geeigneten Geistlichen vergeben werden. Das Besetzungsrecht stand dem Senior der von Schönberg in Reinsberg, Sachsenburg, Schönberg und Neukirchen oder, beim Erlöschen dieser Linie, dem Senior der Purschensteiner Linie zu. Wenn auch diese nicht mehr bestünde, solle der Senior der dann noch bestehenden Familie über die Besitzung verfügen.\nBischof Caspar von Schönberg verstarb am 31. Mai 1463. Er wurde im westlichen Bereich des Mittelschiffs in der Nähe des von ihm gestifteten Michaelsaltars beigesetzt. Im seinem Testament übertrug Caspar dem Dom zu Meißen reiche Schenkungen, die dabei halfen, Grundbesitz zurückzukaufen oder neu zu erwerben. Die von Caspar erworbenen Gegenstände, Kleinodien und Bücher sollten in den Schlössern zu Stolpen, Wurzen, Liebethal und Mügeln verbleiben, während seine kostbaren Gewänder den Domherren und Freunden übergeben wurden. Seinem Bruder Dietrich (II) vermachte er ein silbernes Ornat, besetzt mit Amethysten. Mit Zinseinkünften aus Kesselsdorf bei Wilsdruff richtete Caspar von Schönberg sein Jahrgedächtnis ein. Die Anniversarstiftung umfaßte außerdem vier jährliche Commemorationen zum eigenen Seelenheil sowie Jahrgedächtnisse für die längste verstorbenen Domherren Caspar (I) von Schönberg, Nikolaus von Heynitz und Johannes von Maltitz. \nDer Bestattungsort im Meißner Dom wurde zunächst durch eine Ritzgrabplatte gekennzeichnet. Auf der Sandsteinplatte, die die Gestalt eines Bischofs und das Wappen der Familie von Schönberg zeigt, befestigte man später eine dreigeteilte Messingplatte, von der zwei Teile erhalten blieben . In den Ecken befanden sich vier Wappen, von denen heute teilweise nur noch Ansätze zu sehen sind. Dargestellt waren das Wappen des Hochstifts Meißen, das Wappen des Vaters (von Schönberg), das Wappen der Mutter (von Honsberg) und das Wappen der Mutter des Vaters (von Karras). Die Messingplatte wird der Nürnberger Gießhütte Vischer zugeschrieben.
- Caspar von Schönberg (Bischof)\naus Wikipedia, der freien Enzyklopädie\nWechseln zu: Navigation, Suche\nCaspar von Schönberg (* um 1395; † 31. Mai 1463 in Meißen) war von 1451 bis zu seinem Tod Bischof von Meißen. Er entstammte der bedeutenden sächsischen Adelsfamilie Schönberg. Zeit seines Lebens stand er mit dem sächsischen Kurfürsten Friedrich dem Sanftmütigen in gutem Einvernehmen. Dieser betraute ihn mehrfach mit wichtigen diplomatischen Missionen.\n\nInhaltsverzeichnis [Verbergen]\n1 Familie und Ausbildung \n2 Im Dienst Friedrichs des Sanftmütigen \n3 Im Bischofsamt \n4 Literatur \n5 Weblinks \n \n\n Familie und Ausbildung [Bearbeiten]\nCaspar war einer der sechs Söhne des kurfürstlichen Rats Caspar von Schönberg zu Reinsberg. Schon in seiner Jugend wurde er für die geistliche Laufbahn bestimmt und bereits 1416 erlangte er eine niedere Präbende am Meißner Domstift. 1417 begann er in Leipzig zu studieren; er schloss als Magister der Theologie und Doktor beider Rechte ab. Spätestens seit 1425 war er Mitglied des Meißner Domkapitels, das ihn 1435 zu seinem Dekan wählte.\n\n Im Dienst Friedrichs des Sanftmütigen [Bearbeiten]\nKurfürst Friedrich II. hatte das diplomatische Geschick von Schönbergs früh erkannt und ihn trotz seiner geistlichen Ämter an seinen Hof gerufen und in Dienst genommen. 1438 gehörte er der sächsischen Gesandtschaft an, die in Wien den Habsburger Albrecht II. zur Annahme der römisch-deutschen Königskrone bewegen sollte. In den 40er Jahren des 15. Jahrhunderts war Caspar von Schönberg im Auftrag des Kurfürsten mit den politischen Problemen befasst, die durch die Auseinandersetzungen zwischen Papst und Konzil entstanden waren.\n\nCaspar gehörte zu jenen Adligen, denen Friedrich II. 1447 testamentarisch die Vormundschaft über seine minderjährigen Söhne übertrug.\n\nAuch als Bischof war Schönberg noch in kurfürstlichem Auftrag tätig, so vermittelte er 1454 in einem Grenzkonflikt mit Böhmen. Der mit einem bedeutenden Erbteil und zahlreichen kirchlichen Pfründen ausgestattete Bischof unterstützte den Kurfürsten auch finanziell.\n\nDas gute Verhältnis zu Friedrich wurde nur 1455 für kurze Zeit getrübt, als Caspar die kirchliche Bestattung seines Neffen Kunz von Kauffungen im Freiberger Dom veranlasste. Dieser war wegen der Entführung der Kurfürstensöhne (Altenburger Prinzenraub) hingerichtet worden. Der erzürnte Kurfürst ließ den Leichnam wieder aus der Kirche entfernen.\n\n Im Bischofsamt [Bearbeiten]\nIm April 1451 wurde Caspar von Schönberg einstimmig zum neuen Bischof von Meißen gewählt. Die klare Entscheidung verdankte er wohl nicht zuletzt dem großen Einfluss des Kurfürsten auf das Meißner Domkapitel. Im November erhielt er vom Naumburger Bischof Peter von Haugwitz im Beisein des Kurfürsten die Bischofsweihe. Während seiner Amtszeit residierte er zumeist auf der Burg Stolpen und in Mügeln.\n\nEnde 1451 traf sich Caspar von Schönberg mit Nikolaus Cusanus, der als päpstlicher Legat Deutschland bereiste, um kirchliche Reformen voranzutreiben. Im folgenden Jahr begann Caspar mit Reformen in den Klöstern der Stadt Meißen. Caspar ließ auch den berühmten Bußprediger Johannes von Capestrano in seinem Bistum wirken. Dieser predigte 1452/53 in verschiedenen sächsischen Städten. Nach dem Tod Capestranos setzte sich Caspar von Schönberg bei der Kurie für die Heiligsprechung des Predigers ein.\n\nSchönberg sorgte in seiner Amtszeit auch für die finanzielle Konsolidierung des Meißner Stifts. Gleichzeitig suchte er die Position des Bischofs gegenüber dem Kapitel zu stärken, indem er die bischöflichen Tafelgüter erweiterte. Den größten Teil seines privaten Vermögens verwendete er für geistliche Stiftungen, besonders für den Wiederaufbau und die Ausstattung der von den Hussiten zerstörten Kirchen in seinem Bistum.\n\nCaspar von Schönberg wurde im Meißner Dom beigesetzt, wo seine Grabplatte aus Bronze bis heute erhalten ist. Das Domkapitel wählte seinen jüngeren Bruder Dietrich von Schönberg zum Nachfolger.\n\n Literatur [Bearbeiten]\nWilli Rittenbach, Siegfried Seifert: Geschichte der Bischöfe von Meißen 968-1581. (=Studien zur katholischen Bistums- und Klostergeschichte. 8). Leipzig 1965. \n Weblinks [Bearbeiten]\nArtikel in der Sächsischen Biographie
- einer der gelehrtesten Männer seiner Zeit
- sorgt dafür das Kunz von Kauffungen ein christliches Begräbnis erhält\n\nDem Churfürsten Friedrich leistete der Bischof Caspar Bürgschaft und Vorschüsse,49 und war 1454 zu Prag mit thätig, um den Frieden zwischen der Krone Böhmen und dem Churfürsten zu erhalten.Ä0 Dieses freundliche Einvernehmen war in Gefahr, im Jahre 1455 gestört zu werden, als der Bischof dem hingerichteten Cunz Von Kaufungen, dem Sohne seiner Schwester, in der Peterskirche zu Freiberg ein christliches Begräbniss gewährte und einen Leichenstein setzen liess. Darüber soll der Churfürst, und vorzugsweise der Herzog Wilhelm, So erbittert gewesen sein, dass die Ausgrabung der Leiche und deren Beisetzung in Naundorf, oder wie Andere berichten, in Neukirchen verfügt wurde.ai Eine dauernde Störung des gegenseitigen Verhältnisses scheint jedoch aus jener Irrung nicht erwachsen zu sein.
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